Grönland
Grönland ist die grösste Insel der Erde, 2.2 Mio qkm, 52 mal die Fläche der Schweiz. Grönland ist umgeben von einem riesigen Ring von Gebirgen. Diese Gebirge stauen das Eis im Innern und lassen es über gewaltige Gletscher nur an beschränkten Stellen abfliessen. Im Laufe der Jahrtausende hat sich eine mächtige Eisdecke aufgebaut, 1.8 Mio qkm gross, teilweise über 3000m dick und mit einem Volumen von 21 Mio Kubik-Km! Das enorme Gewicht dieses Eises hat den darunter liegenden Boden bis zu 800m in die Tiefe gedrückt. Die im Eis gespeicherten Wassermassen würden bei vollständigem Abschmelzen die Spiegel der Meere weltweit um ca. 6.5m ansteigen lassen.
Kaalalit Nunaat – Land der Menschen
Als im Sommer 982 der isländische Häuptling Erik der Rote auf seinem Weg in die Verbannung und nach monatelanger Irrfahrt im Packeis als erster Europäer auf die grüne Südküste Grönlands gestossen ist, hat er ihr den Namen Grönland (Grünland) gegeben.
Die Inuits haben bereits 4000 Jahre früher von Sibirien aus die Insel von Norden her über die Ost- und Westküste besiedelt und ihr den Namen Kaalalit Nunaat – Land der Menschen – gegeben.
Westküste
Grönland wird an seiner Süd- und Westseite vom Golfstrom beeinflusst. Die Temperaturen sind dadurch für diese Breitengrade recht mild, das Meer über mehrere Monate offen und während den Sommermonaten ist an deren Küsten eine üppige Vegetation möglich.
Ostküste
Im Gegensatz zur Westküste hat die Ostküste ein arktisches Klima. Sie ist umgeben von einem gewaltigen, breiten Packeisgürtel, welcher nur während Juli/August/September offen ist.
Der Ostküste entlang zieht sich ein riesiges, über 2000km langes und bis zu 100km breites Gebirge mit Tausenden von Gipfeln und mächtigen Gletschern.
Die höchsten Gipfel sind zwischen 3500 und 3700m. Durch die geringe Höhe der Gletscher finden sich auch bei deutlich niedrigeren Bergen beeindruckende Fels- und Eisflanken.
Die 3000km lange Ostküste ist praktisch menschenleer. Es gibt nur gerade zwei Siedlungsgebiete: Ittoqqortoormiit mit ca. 800 und Angmagssalik mit ca. 2500 Bewohnern.
Arktische Wunderwelt
Die arktische Bergwelt Ostgrönlands ist atemberaubend schön.
Unsere Route führt durch das südliche sogenannte „Schweizerland“. Wir bewegen uns auf riesigen Gletschern und zwischen fantastischen Bergformation, erleben auf unserer Haute Route immer wieder neue Gebiete, neue Perspektiven und enorme Gegensätze. Wir erfahren die Weite und Grosszügigkeit dieser Gletscherwelt, die Abgeschiedenheit und Stille.
Auf abwechslungsreichen Skitouren geniessen wir die Bergwelt in vollen Zügen. Während den Aufstiegen und auf den Gipfeln haben wir sagenhafte Ausblicke und Panoramen auf Gletscher, Fjorde und Berge!
Knapp zwei Wochen sind wir mit Ski, Pulka und Zelt in dieser wunderbaren Natur unterwegs. Nach ein oder zwei Tagesetappen bleiben wir jeweils für zwei bis drei Nächte im gleichen Lager und unternehmen Skitouren in der Umgebung. Nach diesen Touren bleibt genügend Zeit zum Ruhen und gemütlichen Zusammensein.
Gegensätze
Zwei Wochen intensives Leben voller Gegensätze stehen uns bevor:
- die Vertrautheit des winterlichen Gebirges gegenüber der Exotik der arktischen Stimmung
- die völlige Abgeschiedenheit gegenüber der wohltuenden Nähe der Gruppe, der einzelnen Kameradinnen und Kameraden
- die völlige zeitliche und räumliche Freiheit gegenüber den klaren Grenzen und der Disziplin, die uns die Natur auferlegt
- die absolute Stille und Ruhe gegenüber dem Getöse des Windes oder dem bald vertrauten Fauchen der Benzinkocher im Camp
- die wärmende Kraft der Sonne gegenüber der Kälte klarer Nächte
- das unendliche Weiss der Gletscher und des ewigen Schnees gegenüber den kleinen farbigen Tupfern unserer Zelte, Schlitten und der Bekleidung unserer Kameraden
- unendliche Weiten der Gletscher, der Bergkämme und der Horizonte gegenüber dem beschränkten Lebensraum unseres Camps und unserer Aktionsradien
- die Ausgesetztheit der übermächtigen, unwirtlichen, arktischen Natur weit weg von jeglicher Zivilisation gegenüber der Kraft und Geborgenheit des Zusammenseins, des Zelts, des wohlig warmen Schlafsacks
- intensivste Eindrücke und Bilder von Aussen gegenüber Momenten des völligen In-Sich-Gekehrt-Seins
- die körperliche Leistung und Angespanntheit gegenüber der inneren Ruhe und Entspannung des Geistes
Leben pur
Intensiv sind Bilder, Stimmungen und Eindrücke, intensiv und deshalb so reich und unauslöschlich ist das Er-Leben jedes Tages: existentielle Grundbedürfnisse – in der Zivilisation so selbstverständlich – erfordern Planung, wohl überlegtes Handeln, gegenseitiges Abstimmen, bedeuten Aufwand: Vorbereitung des Lagerplatzes, Einrichtung der Zelte, Wassergewinnung aus Schnee, Kochen, Trinken, Essen, Schlafen, Toilettengang, Schutz vor Wetter und Kälte. Diese intensive Lebensweise, das Aufeinander-Angewiesen-Sein, das Anpassen an und das Leben mit der Natur geben uns ein wunderbares, sehr intensives Lebensgefühl und ermöglichen uns unauslöschliche, reiche Erlebnisse!