Kapverden
Die Kapverdischen Inseln, von denen 9 bewohnt sind, befinden sich 1500 km südlich der Kanarischen Inseln und 600 km westlich von Senegal.
Die Kapverden wurden 1456 von den Portugiesen unbevölkert entdeckt, waren lange Zeit Drehscheibe des Sklavenhandels, Exil für politische Flüchtlinge und Zufluchtsort verfolgter religiöser Gruppen wie Juden. Die Bevölkerung begann sich unter Freien und Sklaven zu vermischen, es entstand eine eigene kreolische Kultur und Sprache. Die Kolonialregierungen sahen sich in der Folge öfters mit Angriffen von Piraten und Freibeutern konfrontiert, hatten mit Dürreperioden zu kämpfen und mussten empfindliche Handelsverluste durch Kriege in Europa hinnehmen.
Ende des 18. Jh. begannen sich die Inseln langsam wirtschaftlich zu erholen. Der Sklavenhandel wurde 1815 verboten, es dauerte aber bis 1878 bis die Sklaverei endgültig beendet war und die Felder von da an in einem Pachtsystem kultiviert wurden. 1961 erhielten auf innerpolitischen Druck die Kapverdianer umfassende portugiesische Bürgerrechte und bessere Bildungsmöglichkeiten.
1975 wurden die Kapverden unabhängig,1980 wurde die erste Verfassung verabschiedet. Die Regierung kämpfte mit leerer Staatskasse und erneuter Dürre. Die Erwerbslosenquote stieg auf über 60%. Mit Unterstützung von Entwicklungshilfeorganisationen gelang es, das Land schrittweise aufzubauen. Heute herrscht auf den Kapverden ein politisches Klima, das von sozialem Frieden und Stabilität geprägt ist.
450’00 Menschen leben auf den Kapverden, davon allein 236‘000 auf Santiago mit der Hauptstadt Praia. Präsident und Parlament werden demokratisch gewählt.
Die Bevölkerung spricht portugiesisch und kreolisch. Ihre Kultur zeigt sich als eine Verschmelzung von Gewohnheiten und Mentalitäten des europäischen und afrikanischen Kontinents.
Wichtigstes Wirtschaftseinkommen sind die Überweisungen, der im Ausland lebenden Emigranten (ca. 700‘000). Landwirtschaft, Fischerei, rudimentäre Industrie und Tourismus sind weitere Standbeine. Der durchschnittliche Lebensstandard ist sehr tief.
85% der Bevölkerung sind römisch katholisch mit starkem Einfluss von afrikanischen Naturreligionen.
Erleben und Entdecken
Sofort nach Ankunft in Mindelo fühlen wir uns in eine andere Welt versetzt: Dunkelhäutige Menschen, lebhaftes buntes Treiben, lautes Gestikulieren und fröhliches Gelächter nehmen uns in der Stadt ein. Zum bunten Treiben gehören Musik und Feste.
Die Musik auf den Kapverden ist allgegenwärtig, war und wird immer Ausdruck der innersten Gefühle, Träume und Sehnsüchte der Menschen sein - Empfindung zwischen Sehnsucht nach Liebe und Geborgenheit, Nostalgie und dem Vermissen der Heimat.
Die Kapverdianer feiern sehr ausgelassen, mit schöner Kleidung, gutem und reichlichem Essen, mit vielen Freunden, der Familie und natürlich mit viel, viel Musik, Gesang und Tanz. Ihre Feste fördern den Zusammenhalt der Menschen untereinander und geben ihnen neuen Mut und Zuversicht für den Alltag.
Unterwegs begegnen wir fröhlichen, offenen Menschen, die neugierig auf unser Unterwegssein sind und die uns stolz an ihrem Alltag teilhaben lassen. Annäherung und Zugang werden durch unsere lokalen Guides unterstützt, welche uns auf den Wanderungen begleiten.
Fantastische Natur voller Gegensätze
Die Natur verwöhnt uns mit einer fantastischen Reichhaltigkeit, Schönheit und Einzigartigkeit voller Gegensätze, mit nahezu unglaublichen Landschaftspanoramen, mit gewaltigen Schluchten, zerklüfteten Bergen und Tälern, reicher Vegetation, wüstenartiger Kargheit und steil abfallenden Küsten. Sie bietet uns eine Fülle von wunderbaren Wanderungen und einzigartigen Landschaftserlebnissen.
Begegnungen, Kontakte, Kultur
Kapverdianer sind offene, herzliche, lebensfrohe Menschen. Wir begegnen ihnen nicht nur in Dörfern und Stätten, sondern oft auch unterwegs. Auf den meisten Wanderungen werden wir zusätzlich von einem lokalen, meist englisch sprechenden Guide, begleitet. Er wird uns einen vertieften Einblick in Alltag und Leben auf den Kapverden geben. Auf Fogo übernachten wir einmal in einer einfachen Privatunterkunft.
Das Leben auf den Kapverden ist einfach und frei jeder Hektik. Zeit spielt eine untergeordnete Rolle, Pünktlichkeit ist nicht mit unserer mitteleuropäischen Vorstellung vergleichbar. Mit der entsprechenden Einstellung und Gelassenheit gehört auch dieses unbeschwerte Zeitverständnis zur positiven Reiseerfahrung.
Wanderungen in unterschiedlichsten Landschaften
Die 10 Inseln der Kapverden sind vulkanischen Ursprungs. Jede Insel hat seinen ganz speziellen landschaftlichen Charakter. Ganz besonders ausgeprägt sind die Schönheiten und die Vielseitigkeiten auf den Inseln São Nicolau, São Vicente und Santo Antão im Norden und auf den Inseln Fogo und Santiago im Süden.
Wir sind während unserer Reise auf diesen 5 Inseln in ganz unterschiedlichen Landschaften unterwegs:
São Nicolau fasziniert durch eine atemberaubende, vom Tourismus noch weitgehend unberührte Bergwelt, die wir im Rahmen abwechslungsreicher Wanderungen kennen lernen werden. Die sympathische Inselhauptstadt Ribeira Brava war lange Zeit geistiges und kulturelles Zentrum der Kapverden.
São Vicente ist die Insel mit der zweitgrößten Bevölkerungszahl. Die Stadt Mindelo mit ihrer langen Tradition als Hafenstadt und ihren überaus offenen, freundlichen Menschen ist die heimliche Hauptstadt der Kapverden und das Kulturzentrum der Inseln, in der Live-Musik allgegenwärtig ist und der Besuch zu einem besonderen Erlebnis wird!
Santo Antão ist die Wanderinsel schlechthin - beeindruckende Berge mit wolkenumhüllten Gipfeln, tiefe, grüne, fruchtbare Täler und die kleine Stadt Ponta do Sol mit portugiesischen Einflüssen. Herrliche Wanderungen in Landschaften, die zu den Schönsten und Spektakulärsten der Kapverdischen Inseln zählen, machen Santo Antão zu einem ganz besonderen Highlight.
Im Südwesten der Insel, zwischen den Bergen und dem Meer liegt Tarrafal de Monte Trigo, geschützt vor den stürmischen Nordwest-Winden. Der Fischer- und Bauernort ist noch immer ein Juwel für die, die abseits der Touristenpfade das authentische Leben, weit weg von den künstlichen Urlaubszentren, kennen lernen möchten.
Fogo besticht durch seinen 2829m hohen Pico de Fogo, der majestätisch oben in der Chã das Caldeira der fast kreisrunden Insel thront. Mondartige Lavalandschaft, grüner Nebelwald sowie das kleine Kolonialstädtchen São Filipe lernen wir auf der Feuerinsel kennen.
Santiago ist die größte und afrikanischste Insel des Archipels. Der Mix aus Kultur und Natur macht sie besonders. Wir erleben hier beeindruckende Wanderungen in den Naturparks im Inselinneren. Bei dem Besuch von Cidade Velha, ehemals erste Ansiedlung auf den Kapverden, erlebt man die Geschichte der Inseln nochmals hautnah. Heute ist die erste Hauptstadt der Kapverden UNESCO Weltkulturerbe.